Was Sie über die viRaCube Gründer noch nicht wussten…
Letzten Dienstag hatte ich die Möglichkeit das Büro von viRaCube zu besuchen und ein bisschen hinter die Kulissen des innovativen Wiener Startups zu blicken. Dabei durfte ich Roland Grösslich, CEO und Alexander Lampret, CTO persönlich kennen lernen, konnte ihnen im Interview ein paar interessante Facts entlocken und auch ein bisschen besser herausfinden, wie sie so ticken.
Zu allererst wollte ich ein bisschen mehr über Ihren Background erfahren. Eine kurze Beschreibung des Teams von viRaCube ist ja auf der Projektseite schon zu finden, da aber gerade das Team für Investoren ein besonders wichtiger Faktor in der Investitionsentscheidung ist, bat ich die zwei Unternehmer ein bisschen mehr Informationen zu ihrem Werdegang preiszugeben.
Ein bisschen mehr zu Roland und Alexander.
Roland Grösslich kommt eigentlich aus der Finanz- und Versicherungsbranche, genau genommen aus dem operativen und strategischen Vertrieb einer Versicherung, für die er vor gut zwei Jahren als Angestellter noch tätig war. Darüber hinaus war er über 20 Jahren ehrenamtlich beim Roten Kreuz als Sanitäter und Führungskraft tätig.
Anfang 2015 machte er ganz bewusst den Schritt, nicht nur die Branche, sondern auch das Leben als Angestellter zu verlassen – mit einem großen Ziel: sein eigenes Unternehmen zu gründen. Dafür fehlte ihm vorerst zwar noch die zündende Idee, doch wie so oft, kam diese dann spontan, aus der eigenen Not heraus. In seinem Fall wurde er auf ein Problem aufmerksam, als Karin, seine Lebensgefährtin, durch einen Kreuzbandriss den Gartensprenger nicht abstellen konnte. Und auf die Frage warum sie denn eigentlich das ganze Haus, aber nicht den Garten elektronisch steuern konnte, ging Roland ein Licht auf. Und wieder zeigt sich, dass hinter jedem erfolgreichen Mann, eine clevere Frau steht! ☺
Nach einigen Recherchen – unter anderem auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin – konfrontierte Roland seinen Rot-Kreuz Kollegen Alexander Lampret mit seiner Idee eines intelligenten Gartenbewässerungssystems. Und aus einem intensiven, eineinhalbstündigen Gespräch entstand schlussendlich viRaCube.
Alexander Lampret ist in gewisser Weise genau das Gegenteil von Roland, oder anders ausgedrückt, der ergänzende Teil des erfolgversprechenden Unternehmerteams. Schon während seiner Ausbildung an der HTL Mödling, im Bereich Telekommunikationstechnik, galt seine Leidenschaft dem Basteln an Hardware, insbesondere an Platinen. Bereits während seines Bachelor und Masterstudiums im Bereich Biomedical Engineering an der FH Technikum Wien, arbeitete er als Programmierer für das AKH Wien. Nach einem beruflichen Wechsel ins Produktmanagement bei T-Systems, wurde er auch mit organisatorischen Aufgaben vertraut. Wie Roland, war auch Alexander damals schon, freiwillig beim Roten Kreuz, als Führungsperson tätig. „Und dann kam Roland!“
Als sein Kollege Roland mit der Smart Garden Idee auf Ihn zukam, musste Alexander nicht lange überlegen. Zum einen war er von der Idee hellauf begeistert, zum anderen reizte ihn der Gedanke sein eigenes Unternehmen aufzuziehen. Und so ergriff er die Chance und stürzte sich ins Startup-Leben.
Die ersten Schritte – und dann kam alles ins Laufen…
Auf meine Frage, was denn die ersten Schritte, nach dem Entstehen der Idee zu viRaCube waren, musste Roland nicht lange überlegen:
Ein erster Schritt war der StartUpLive-Event in Wien im November 2015, an dem die beiden Gründer teilnahmen und mit dem „early stage“ Hauptpreis nach Hause gingen. Der Event war zugleich auch ein Meilenstein in der Geschichte von viRaCube, denn danach „fügte sich ein Zahnrad in das nächste“, so Roland. Durch ihren Gewinn – ein Co-working Space für drei Monate im Talent Flow – lernten sie Markus Kainz und Michael Raab kennen, die sie ermutigten sich für den SLAX (startup leitner axelerator) zu bewerben. Gesagt, getan! Nach der Übersiedlung in die Räumlichkeiten des SLAX und der Beantragung ihrer ersten Förderung, gründeten Roland und Alexander die GmbH und lernten ihre weiteren vier Gesellschafter, von denen sie gleich zwei von Anfang an als Business Angel finanziell unterstützen, kennen.
Während Roland auf zahlreichen Veranstaltungen unterwegs war, um seine Idee so viel und so oft wie möglich zu präsentieren, um Feedback einzuholen und ein Netzwerk aufzubauen, tüftelte Alexander am Prototyp. Und dieser war Ende 2015 dann auch schon fertig und funktionstüchtig.
Der nächste Schritt war die Beauftragung eines Industriedesigners sowie die Entwicklung der App für Android – die iOS-Version hatte Alexander bereits programmiert. Seitdem wurde das viRaCube-System technisch massiv weiterentwickelt und verbessert und im Oktober 2016 kamen bereits die ersten Angebote von Produzenten ins Haus.
Das Gründerteam hat sich bewusst für eine Produktion in Österreich entschieden, da sie die Qualität so einfacher und vor allem auch kostengünstiger sichern können. Der geringe preisliche Vorsprung, den sie in Fernost rein für die Herstellung erzielt hätten, rechtfertigt den organisatorischen Aufwand sowie das benötigte Reise-Budget keineswegs.
Wieso Alexander?
Nachdem ich genügend Informationen über den Background der beiden sowie die hard facts zu viRaCube hatte, wollte ich nun ein paar soft facts erfahren und fragte Roland, warum er sein Unternehmen gerade mit Alexander aufbauen wollte.
Roland kannte Alexander, wie bereits erwähnt, durch seine Arbeit beim Roten Kreuz und wusste, dass er ein Techniker ist, jedoch keine Details über seinen Fachbereich. Auf der Suche nach einem Tüftler, der seine Idee in die Realität umsetzen konnte, kam erneut Karin ins Spiel. Sie war es, die Roland riet sich an Alexander zu wenden, der sei ja schließlich Programmierer! Und als folgsamer Lebensgefährte, der er zu sein scheint, hörte er auf den Rat seiner Freundin und kontaktierte – mit einem Facebook Status von Alexander im Hinterkopf, der etwa so lautete: „Suche Mikrocontroller-Programmiergerät” – seinen Kollegen.
Nach dem besagten ersten Gespräch stand für Roland fest „Wir sind die ideale Ergänzung!“. Jeder hat seine Aufgaben und seinen Tätigkeitsbereich, in dem die jeweiligen Stärken eingesetzt werden und beide haben eines gemeinsam: das Vertrauen in den anderen.
Über die größten Erfolge in ihrem Unternehmersein.
Neben dem Sieg beim StartUpLive in Wien zählt das erste Video vom funktionierenden System, das Roland von Alexander bekommen hat, zu seinem größten Erfolg. Das Video zeigt ein Ventil, sozusagen die Grundfunktion des viRaCube, das Alexander in seiner Dusche zu Hause per Funk geschalten und erfolgreich getestet hat.
Für Roland sind auch all die Auszeichnungen, die viRaCube schon absahnen konnte, eine große Bestätigung und jede ein kleiner Erfolg für sich.
Auch die Tatsache, dass sie am Pioneers Festival 2016 ihre Idee ausstellen durften und dabei nicht nur im 5-minuten Takt pitchten, sondern auch eine Menge Feedback einholen konnten und viele interessante Kontakte knüpfen durften, ist für Roland eine „irre Erfahrung“.
Für Alexander sind die Auszeichnungen auch besonders wichtig, da sie das kleine Team in ihrem Schaffen bestätigen und aufzeigen, dass ihre Idee auf großes Interesse stößt. Neben dem 43. Platz beim GEWINN Jungunternehmer Wettbewerb ist Alexander auch auf die Auszeichnung des CESA (Central European Startup Award) zum besten IoT Startup Österreichs, besonders stolz.
Am Ende ist man immer schlauer.
Auf meine Frage, was die zwei denn aus heutiger Sicht anders machen würden, meinte Roland, dass er früher beginnen würde Investoren zu suchen. Und Alexander hätte sich auch früher schon alles schriftlich geben lassen sollen, denn die Erfahrung, dass ein Handschlag oft nicht hält was er verspricht, musste er auf dem harten Weg machen.
Und zum Schluss noch ganz persönlich.
Auf meine – recht persönliche – Frage, was denn Erfolg eigentlich für ihn bedeutet, meinte Roland, dass er einfach zufrieden sein möchte. Zufriedenheit bedeutet für den Unternehmer, wenn sowohl er, als auch sein persönliches Umfeld, ihr Leben leben können. Beruflich ist er dann zufrieden, wenn er mit viRaCube das umsetzen kann, was er zusammen mit seinem CTO geplant hat. Dabei ist ihm ein nachhaltiges Wachstum und Fairness besonders wichtig. „Andere zum eigenen Vorteil ausnutzen, kann ich nicht leiden,“ so Roland.
Für Alexander bedeutet Erfolg, wenn er jemanden das Leben erleichtern kann. Er möchte das tun können, das ihm besonders Spaß macht: Hardware zu entwickeln und zu programmieren. Reich muss er dabei nicht werden, meint er.
Das Gespräch mit Roland Grösslich und Alexander Lampret war für mich nun das erste aus einer Serie an Interviews, die ich mit unseren Crowdinvesting-Projektteams führen möchte. Mein Ziel ist dabei, Ihnen, unseren Investoren noch mehr Einblicke in die Unternehmen zu geben und die Unternehmer vorzustellen. Persönlich nehme ich aus dem sehr interessanten Gespräch mit den viRaCube Gründern drei Erkenntnisse mit:
- Das wichtigste in einem erfolgreichen Unternehmen, ist ein Partner, auf dessen Fähigkeiten und Expertise man blind vertrauen kann.
- Die Produktion nach Fernost auszulagern ist nicht immer der kostengünstigste Weg.
- Weiß ich nun wie eine Platine aussieht.