Crowdinvesting und Insolvenzen

Crowdinvesting und Insolvenzen

Crowdinvesting stellt sowohl für Investor:innen als auch Unternehmen eine Win-Win-Situation dar: Viele Personen (die „Crowd“) investieren kleinere Beträge in ein Unternehmen und erhalten dafür eine Verzinsung. Die Unternehmen, auf der anderen Seite, erhalten Kapital, um ihre Vorhaben zu realisieren. Doch mit jeder Anlageform gehen auch spezielle Risiken einher, die als Investor:in nicht beeinflussbar sind, beispielsweise Insolvenzen. In diesem Blogbeitrag klären wir Sie über Crowdinvesting und Insolvenzen auf und geben Ihnen entsprechende Investment-Tipps mit auf den Weg!

Crowdinvesting mittels partiarischen Nachrangdarlehens

Bei CONDA Crowdinvesting handelt es sich hauptsächlich um sogenannte partiarische Nachrangdarlehen. Dieses beschreibt einen Leihvorgang: Die Crowd (Investor:innen) borgt einem Unternehmen ihr Geld, damit dieses seine Projekte und Innovationen finanzieren kann. Anleger:innen erhalten dafür im Gegenzug Zinsen, die je nach Anlagemöglichkeit und Risikograd höher oder niedriger sind. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit wird der investierte Betrag an die Crowd zurückgezahlt – zuzüglich Zinsen. Bei einem Investment in ein Startup erhalten Investor:innen außerdem eine Unternehmenswertbeteiligung. Bedeutet: Wenn das Unternehmen erfolgreich ist und dessen Wert steigt, profitieren Anleger:innen ebenfalls entsprechend ihrer Beteiligungshöhe von der Wertsteigerung. Bei Investments in KMU erhalten Investor:innen die Chance auf Bonuszinsen (abhängig vom EBITDA).

Aufgrund der hohen Verzinsung schätzen Investor:innen daher Crowdinvesting als attraktive Anlagemöglichkeit. Doch mit Crowdinvesting sind nicht nur Chancen, sondern auch Risiken verbunden. Zwar winken beim partiarischen Nachrangdarlehen saftige Zinsen, doch muss auch dazu gesagt werden: Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht immer gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

Hohe Zinsen vergüten hohes Risiko

Das Risiko von nachrangigem Darlehen ist vor allem bei jungen Startups deutlich höher als bei klassischen Anlageformen wie der altbewährte Bausparvertrag. Die Bereitschaft, einen Totalverlust hinzunehmen, wird beim Crowdinvesting vor allem mit der Chance auf hohe Zinsen sowie den Anteil an der Unternehmenswertsteigerung bzw. Bonuszinsen honoriert.

Außerdem: Nomen est omen. Der Zusatz „Nachrang“ im Wort Nachrangdarlehen beschreibt die Reihenfolge, in der die Gläubiger:innen das Geld zurückerhalten. Beim Crowdinvesting mittels Nachrangdarlehen wird die Crowd im Falle einer Insolvenz nachrangig behandelt. Es kann also sein, dass bei einer Insolvenz dem Unternehmen nicht ausreichend liquide Mittel zur Verfügung stehen, um das investierte Geld an die Crowd zurückzugeben. Geht ein Unternehmen insolvent, werden zuerst die Fremdkapitalgeber:innen wie Banken oder Lieferanten bedient. Danach werden die Kapitalgeber:innen berücksichtigt, die ein Nachrangdarlehen gegeben haben. Im Falle einer Insolvenz des Unternehmens besteht also das Risiko des Totalverlusts.

Wie kann man sich vor Insolvenzen schützen?

Es liegt in der Natur der Sache, dass Crowdinvesting ein höheres Risiko birgt als andere Anlageformen: Je höher die Zinsen einer Wertanlage, desto höher ist in der Regel auch das Risiko. Denn Investor:innen werden für ihre Risikobereitschaft mit hohen Renditechancen belohnt. Doch wie kann ich mich im Vorfeld davor schützen, dass ich nicht in ein Unternehmen investiere, das insolvent geht? De facto gar nicht.

Allerdings gibt es vier Leitsätze, die Sie beachten sollen, bevor Sie in ein Projekt investieren:

1. Wissen ist Macht, auch bei Insolvenzen

Bevor Sie in ein Projekt investieren, versuchen Sie ein Verständnis dafür zu bekommen, wie das Unternehmen in Zukunft Gewinne erwirtschaften möchte und ob dies auch realistisch ist. Bei CONDA Crowdinvesting stehen Ihnen die nötigen Informationen gut gegliedert und übersichtlich auf unserer Plattform zur Verfügung. Zusätzlich können Sie zu jedem Projekt bei CONDA Ihre Fragen direkt an die Unternehmer:innen stellen und Ihre Einschätzungen mit anderen Investor:innen teilen. Denn auf jeder Projektseite befindet sich eine „Fragen und Antworten“-Sektion. So können Sie Unklarheiten und Bedenken direkt klären. Hier finden Sie mehr Informationen zu den Beurteilungskriterien bei CONDA Crowdinvesting.

2. Verlassen Sie sich auf Ihr Beurteilungsvermögen

Beschäftigen Sie sich ausführlich mit dem Unternehmen, in das Sie investieren möchten und analysieren Sie selbstständig mögliche Chancen des Produkts/der Leistung: Lesen Sie sich den Businessplan durch, informieren Sie sich über den Mitbewerb, recherchieren Sie nach Patenten in dem Bereich und stellen Sie sich die Frage nach dem Proof of Concept/Market. Welche Hürden wurden genommen, welche Milestones hat das Startup/Unternehmen bereits erreicht? Hat das Businessmodell Zukunft? Und wie entwickelt sich der Markt in dem das Unternehmen agiert?

3. Diversifikation ist das A und O jeder Wertanlage

Egal, um welche Geldanlage es sich handelt: Diversifikation ist absolut wichtig. Das bedeutet: Investieren Sie lieber mehrere kleinere Beträge und setzen Sie nicht alles auf ein Pferd. Um das Gesamtrisiko zu minimieren, ist eine gesunde Portfolio-Streuung nämlich unumgänglich. Denn wenn ein Projekt nicht aufgehen sollte, haben Sie noch immer viele weitere Produkte in Ihrem Portfolio, die den Verlust auffangen können. Besonders bei Risikoinvestments, wie beim Crowdinvesting, ist es besonders wichtig, nicht das gesamte Kapital in ein einziges Anlageprodukt zu investieren.

4. Investieren Sie nur Geld, auf das Sie nicht angewiesen sind

Bevor Sie in ein Projekt investieren, müssen Sie sich die Frage stellen, ob der Verlust des eingesetzten Kapitals zu verkraften ist. Kann im Fall des Falles auf das investierte Geld verzichtet werden? Nur wenn Sie diese Frage ruhigen Gewissens mit „ja“ beantworten können, sollten Sie sich als Kleinanleger:in im Crowdinvesting versuchen. Letzten Endes ist jede Anlageform mit Risken verbunden. Egal ob Gold, Aktien, Immobilien, Energieprojekte oder Startups. Sie sollten daher wirklich nur Geld investieren, auf das Sie notfalls verzichten können. Natürlich ist jeder Kapitalverlust schmerzhaft, aber er sollte nicht zu finanziellen Schwierigkeiten beim Anleger oder der Anlegerin führen.

Insolvenzen sind Teil des Unternehmertums

Auch wenn Sie sich genauestens informieren, Ihr Portfolio breit streuen und sich auf Ihr Beurteilungsvermögen verlassen: „Nix ist fix“. Eine Insolvenz ist selten vorhersehbar und hängt von vielen Faktoren ab, die im Vorfeld nicht immer ersichtlich sind. Vor allem bei Startups darf nicht vergessen werden, dass sie sich am Anfang ihrer Geschäftsentwicklung befinden. Oft stehen die Unternehmensgründer:innen in einer Phase, in der sehr agil gearbeitet wird. In dieser Phase müssen sie die Geschäftsidee noch am Markt beweisen und durchsetzen.

Die Ursachen einer Insolvenz können unterschiedlichster Natur sein und können jedes Unternehmen treffen. Eine Insolvenz ist ein schleichender Prozess, der nicht von heute auf morgen passiert und umso schwieriger ist es oft, das Risiko im Vorhinein zu erkennen. Mögliche Gründe einer Insolvenz sind beispielsweise:

  • alleiniger Fokus auf kurz- bis mittelfristige Maßnahmen anstatt strategischer Planung
  • mangelhafte Produktionsplanung
  • fehlendes Controlling
  • unzureichende Finanzplanung
  • Fehlerhaftes Personalmanagement und mangelhafter Führungsstil
  • verändertes Marktumfeld
  • mangelnde Nachfrage
  • Fehlinvestitionen
  • Kommunikationsprobleme
  • u.v.m.

Eine Insolvenz kann aber auch andere Ursachen haben und muss nicht zwingend ein Fehler der Unternehmer:innen sein. Pandemie, Krieg, Wirtschafts- und Umweltkrisen, Gesundheit, Krankheit, Tod, legale oder regulatorische Änderungen, Gesetze und viele mehr: All das sind Ursachen, die plötzliche und unüberwindbare Probleme für Unternehmen darstellen und deren Existenz erheblich bedrohen können.

Transparency is key: Reportingpflicht

Vertrauen und Transparenz sind uns besonders wichtig. Während der laufenden Kampagne sind die Unternehmen daher verpflichtet, über wesentliche geschäftliche Ereignisse zu berichten.

Aber auch nachdem die Kampagne vorbei ist und Investor:innen investiert haben, ist Transparenz wichtig. Deshalb ersuchen wir die Unternehmen, einen regelmäßigen Austausch mit den Anleger:innen zu pflegen. Fixpunkt sind Quartalsberichte, die die Unternehmen ihren Anleger:innen über unsere Plattform zur Verfügung stellen müssen und auch ausführliche jährlichen Berichte zur Geschäftstätigkeit und der finanziellen Entwicklung.

Die Informationen ermöglichen den Investor:innen die Mitverfolgung ihrer Investments und die Einsicht über Entwicklungen ihrer Investition: Die Entwicklung des Investitionsvorhabens soll dabei in allen relevanten Aspekten transparent dargestellt werden. Die Informationen für die Anleger:innen müssen im Zeitverlauf schlüssig sein. Zusätzlich verpflichten die Plattformen ihre Vertragspartner:innen auch dahingehend, dass wesentliche Erfolge, Herausforderungen und außerordentliche Ereignisse im Berichtszeitraum an die Investor:innen berichtet werden. Hier finden Sie weitere Informationen zur Reportingpflicht.

In Österreich sind die Rechte der Investor:innen im AltFG (Alternativfinanzierungsgesetz) geregelt. Weitere Informationen zu den Standes- und Ausübungsregeln von Crowdinvesting-Plattformen in Österreich finden Sie hier.

So gehen wir bei CONDA Crowdinvesting mit Insolvenzen um

Wir sind der Meinung, dass eine Insolvenz nicht das Ende ist – Scheitern gehört für uns genauso dazu wie der Erfolg. Die größten Unternehmer:innen und Persönlichkeiten dieser Welt mussten alle schon mal einen Verlust hinnehmen – in welcher Form auch immer. Trotzdem versuchen wir bei CONDA immer im Interesse der Investor:innen zu handeln. Bevor alle Stricke reißen, nutzen wir unser Netzwerk, um die Unternehmen zu unterstützen. Denn zusammen sind wir stärker!

Am Ende des Tages ist es allerdings jedem und jeder selbst überlassen, welche Anlageform er oder sie wählt. Wer lieber auf der sicheren Seite bleiben möchte, der/die kann eher konservative Finanzprodukte wählen. Diese bringen in der Regel aber weniger Rendite. Anleger:innen, die allerdings das Risiko eingehen, haben die Chance auf attraktive Zinsen und können Unternehmen dadurch zu Wachstum verhelfen. Oftmals öffnet das durch die Crowd bereitgestellte Kapital die Tür für weitere Finanzierungen (z.B. Bank-Kredit, Förderung etc.).

Jetzt mit CONDA Crowdinvestor:in werden

Crowdinvesting über CONDA ist eine alternative Investitionsmöglichkeit in innovative Unternehmen. Anleger:innen sind damit am Unternehmenserfolg beteiligt und können – je nach Projekt – an Wertsteigerungen der Unternehmen bereits ab einer sehr frühen Unternehmensphase profitieren. Eine Investition in Start-up-Unternehmen, KMUs oder Immobilienprojekte ist bei CONDA bereits ab einer Investitionssumme von Euro 100,00 möglich.

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*Anmerkung: Ein Investment durch Crowdinvesting ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen. CONDA Crowdinvesting leistet keine Anlagenberatung, dieser Blogbeitrag dient ausschließlich dazu, die verschiedenen Anlagemöglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen aufzuzeigen.


Dina Mansour

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Dina Mansour

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