Der CO2-Fußabdrucks des CONDA Crowdinvesting-Portfolios
Die Dekarbonisierung auf industrieller und unternehmerischer Ebene erfordert ein Verständnis der eigenen Treibhausgasemissionen und des CO2-Einsparpotenzials. Standardisierte Methoden zur CO2-Bilanzierung ermöglichen Szenarioanalysen und die Festlegung von Emissionsreduktionszielen. Durch regelmäßige Messungen und Schätzungen kann der Fortschritt bewertet und Verbesserungen vorgenommen werden. Wir haben eine vorläufige Analyse des CO2-Fußabdrucks von Startups und KMUs durchgeführt, die seit 2013 von über 40.000 Investoren finanziert wurden.
Die Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen gestaltet sich bei der Beschaffung von Emissionsdaten oft schwierig. Durch die Partnerschaft mit Nachhaltigkeitsberichtsexperten konnten wir mithilfe spezifischer Analysetools eine erste Schätzung der aktuellen Emissionen unseres Portfolios erstellen. Der verwendete Datensatz enthielt Informationen zur Finanzierung und den Unternehmen. Für einige Projekte im Bereich erneuerbare Energien konnten wir die Emissionen des Scope 2 abschätzen.
Die daraus resultierenden Analysen liefern konsistente Schätzungen des CO2-Fußabdrucks pro Emittent gemäß dem Standard des PCAF (Partnership for Carbon Accounting Financials) und ermöglichen die Zuordnung und zukünftig auch die Benchmarking der Emissionsintensität.
Das integrierte Datenqualitätsframework gemäß den Definitionen des PCAF gibt uns Anleitungen, wie wir die Erfassung von nichtfinanziellen Daten von Emittenten gestalten und die Messung der finanzierten Emissionen von Investoren verbessern können.
Wenn wir uns die beiden untenstehenden Diagramme ansehen, stellen wir fest, dass die durchschnittlichen Emissionen der von Conda finanzierten Projekte im Vergleich zu unseren ersten Jahren der Tätigkeit trotz eines Anstiegs des jährlichen Investitionsvolumens gesunken sind.
Derzeit verteilen sich unsere Projekte auf folgende Sektoren:
Bei Betrachtung der Emissionsintensität unserer aktiven Projekte, aggregiert nach Sektor, entfallen auf den Industriesektor fast zwei Drittel der geschätzten Emissionen unserer Kunden in Bezug auf die investierten Beträge. Hinsichtlich absoluter Emissionen sind die Bereiche Industrie, Transport, Groß- und Einzelhandel sowie Bauwesen für den Großteil unseres CO2-Fußabdrucks im Portfolio verantwortlich.
Schätzmodelle
Der Score-Qualitätsindex (siehe Grafik unten) zeigt, dass die Schätzungen hauptsächlich auf sektorspezifischen Durchschnittswerten basieren, die an die Größe und Umsätze der einzelnen Projektinhaber:innen angepasst sind.
Die in diesem Bericht verwendete Methodik zur Berechnung von CO2-Emissionen stimmt eng mit dem Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) überein, den standardisierten Regeln des World Resource Institute (WRI) sowie dem Global GHG Accounting and Reporting Standard für die Finanzbranche des Partnership for Carbon Accounting Financials (PCAF). Das GHG Protocol bietet drei grundlegende Optionen zur Berechnung von Treibhausgasemissionen. Diese reichen von 3 bis 1, wobei die Datenverfügbarkeit zunimmt.
- Option 3 – Emissionen basierend auf der wirtschaftlichen Aktivität des Unternehmens:
Für Option 3 werden OECD- und andere Emissionsdaten verwendet. Regionale oder sektorspezifische durchschnittliche Emissionsfaktoren pro Branche spielen eine wichtige Rolle bei der Schätzung von Emissionen. Die Emissionsfaktoren werden so konsistent wie möglich mit der Hauptgeschäftstätigkeit des Unternehmens verwendet, um die bestmögliche Schätzungsgenauigkeit zu gewährleisten. - Option 2 – Emissionen basierend auf der physischen Aktivität des Unternehmens:
Die Emissionen werden anhand primärer physischer Geschäftsaktivitätsdaten des Kreditnehmers geschätzt. Bei der Berechnung der Emissionsdaten für Option 2 werden so weit wie möglich die tatsächlichen Energieverbrauchs- oder Produktionsdaten des Unternehmens verwendet. Die Emissionsfaktoren pro physischer Aktivität basieren auf geeigneten und verifizierten Berechnungsmethoden und Tools, die von einer glaubwürdigen unabhängigen Institution herausgegeben oder genehmigt wurden. - Option 1 – Gemeldete Emissionen:
Offiziell gemeldete Emissionen stehen in der Regel nicht zur Verfügung, da der Erfassungsaufwand für kleine und mittlere Unternehmen unverhältnismäßig hoch ist. KMUs verfügen nicht über die gleichen Ressourcen wie große Unternehmen, die solche Emissionen melden müssen.
Als nächsten Schritt werden wir ESG-Datenanforderungen in die Berichterstattung unserer Kund:innen integrieren, um die Qualität der Schätzungen auf der einen Seite zu verbessern und Einfluss auf die Nachhaltigkeitsentscheidungen unserer Partner und Kund:innen auf der anderen Seite zu nehmen. Denn das ganz große Ziel, das wir uns bei CONDA gesetzt haben ist es, bestmögliche Transparenz über den Einfluss des Geldes unserer Investor:innen in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien zu schaffen und damit einhergehend einen positiven Impact auf unsere Welt zu erzielen!